Friedersdorf

Die Geschichte des kleinen Ortes beginnt nach der Gründung des Bistums Lebus im Jahre 1133 und dem Ostwärtsdrängen der askanischen Fürsten Anfang des 13. Jahrhunderts der s.g. Kolonistenzeit. Die Ersterwähnung des Ortes findet man in einem Testament aus dem Jahre 1323 unter dem Namen "frederichstorp" (Dorf des Frederik). 1460 war der Name dann "Frederichstorff" und seit 1752 "Fredersdorf" oder "Friedersdorf". 1441 - 1529 war die Familie von Schapelow Lehnsherr in Friedersdorf.

 

Da die Familie ohne Erben blieb, übertrug Kurfürst Joachim das Lehen dem Melchior Phuel zu Quilitz.
Im Jahre 1652 war Phuel verschuldet, so dass er genötigt war, bei Generaloberst Joachim von Görtzke ein Darlehen mit 60jähriger Rückgabefrist aufzunehmen. Phuel konnte oder wollte nicht zurückzahlen und so blieb Friedersdorf im Pfandbesitz des von Görtzke.

1682 ging das Gut Friedersdorf durch Heirat an die Familie Hans Georg von der Marwitz, in deren Besitz blieb es bis 1945.

Im September 1945 beschlossen die Provinz- und Landesverwaltungen der Sowjetischen Besatzungszone Verordnungen über die entschädigungslose Enteignung der „Naziaktivisten und Kriegsverbrecher” und der Großgrundbesitzer mit Flächen über 100 Hektar. Der Zweck bestand in der Aufteilung des Landes an landarme Bauern und Landarbeiter.

24 Friedersdorfer gründeten am 22. November 1952 die LPG Typ III „Rosa Luxemburg“. Typ III bedeutete, dass sowohl das Vieh als auch das Ackerland in die Genossenschaft eingebracht und gemeinsam bewirtschafte wurden.


Die 1950er Jahre brachten kleine Fortschritte in der Infrastruktur: 1952 gelang es, das Wasserwerk des ehemaligen Gutes wieder in Betrieb zu nehmen und Wasserleitungen zu verlegen. Im selben Jahr bekam die Straße zum Vorwerk ein neues Pflaster, 1954 ging die Wasserleitung in Betrieb.


Auf ihrem 5. Parteitag 1958 beschloss die SED, die sozialistische Entwicklung in der Landwirtschaft zu forcieren. Nicht nur aus bündnispolitischen Erwägungen: Die DDR-Führung wollte sozialistische Großindustrie und Landwirtschaft einander angleichen. Auf diesem Weg versprach sie sich Ertragssteigerungen, um einen hohen Selbstversorgungsgrad erreichen zu können.

Die Chronik gibt es in gebundener Ausgabe (143 Seiten) im SpeicherLaden  für 9,90 €.